Flora

Gemäß der phytogeografischen Gliederung gehört die Flora des Riesengebirges in das Gebiet der mitteleuropäischen Waldflora (Hercynicum) und gemeinsam mit dem Gebirgskamm Rýchory gehört sie zum Subgebiet der Sudetenflora (Sudeticum). Die Flora des herzynischen Gebirges ist im Vergleich zur Flora der Alpen- und Karpatengebirge wesentlich ärmer. Das Riesengebirge bildet jedoch in dieser Hinsicht eine Ausnahme, angesichts seiner außergewöhnlichen biogeografischen Lage. In der Vergangenheit kam es im Gebiet des Riesengebirges zur wiederholten Begegnung der nordischen, der alpinen und der mitteleuropäischen Flora. Die Artenvielfalt der Flora des Riesengebirges ist daher die größte von allen umliegenden, mitteleuropäischen Gebirgen.

Die Wissenschaftler beschrieben bisher aus dem Riesengebirge über 1.200 Arten gefäßreicher Pflanzenarten, von denen ca. 2/3 aus dem Riesengebirge stammen, während 1/3 eine anderweitige Herkunft hat. Diese gelangten in das Riesengebirge im verlaufe verschiedener Etappen der Besiedlung und Nutzung des Gebirges. Zu den herausragenden Gruppen gehören endemische Arten (Böhmische Glockenblume, Sudeten-Eberesche, Klein-Bibernelle, Basalt-Moschus-Steinbrech, Gelb-Segge, Acker-Witwenblume und mehr als 20 Arten des Habichtskrauts, Riesengebirgs-Miere, Gebirgs-Löwenzahn) und glaziale Relikte (Sudetisches Lauserkraut, Moltebeere, Schnee-Steinbrech, Lappland-Weide, Lindberg-Torfmoos).