Im gesamten Nationalpark besteht ein erhöhtes Risiko des spontanen Herabfallens von Ästen und Bäumen, da hier die Naturgesetze die Entstehung und das Absterben von Bäumen regeln. Das Betreten des Waldes geschieht auf eigene Gefahr!
Die Landschaft des Riesengebirges ist ein reiches Zeugnis der regen, gebirgbildenden Prozesse in längst vergangenen Zeiten. Wir finden hier Relikte des einstigen Tertiärreliefs, Zeugnisse der intensiven Modellierung der Flüsse und Bäche in der Zeit nach der tertiären, alpinen Faltenbildung, sowie eine durch Frost, Eis und Schnee modellierte Landschaft des Quartärs. Über lange Jahrhunderte hatte jedoch auf die Gestalt der höchsten tschechischen Berge auch der Mensch Einfluss.
Die Riesengebirgskämme sind in Nordwest-Südost-Richtung gestreckt. Sie bestehen aus zwei markanten, parallelen Zonen. Der höhere und fast 30 km lange Schlesische Kamm (auch Haupt- oder Grenzkamm genannt) umfasst die höchsten Gipfel des Riesengebirges. Von Westen nach Osten sind es die Berge Szrenica, Violík, Vysoké Kolo, Malý Šišák, Stříbrný hřbet, Sněžka, Svorová hora. Etwas niedriger ist der Tschechische Kamm (auch Innenkamm genannt), der durch den tiefen Einschnitt der Elbe oberhalb von Špindlerův Mlýn geteilt ist. Im westlichen Teil gehören zu seinen höchsten Gipfeln die Berge Plešivec, Lysá hora, Kotel, Krkonoš und Medvědín, im östlichen Teil die Berge Kozí hřbety, Luční hora und Studniční hora.
Die Seitenkämme des Riesengebirges sind etwas niedriger, wobei von beiden Hauptkämmen überwiegend in südlicher Richtung die Gebirgszonen ausgehen, z.B. der Seitenkamm mit den Bergen Kapradník, Čertova hora, Vlčí hřeben, der Seitenkamm mit dem Žalý und der markanteste Seitenkamm Zadní Planina. Von der Sněžka (Schneekoppe) geht der Seitenkamm mit dem Berg Růžová hora aus, dann folgen die Seitenkämme des Berges Jelení hora, die Kämme Pomezní hřeben und Dlouhý hřeben und schließlich der Seitenkamm Rýchor mit dem Berg Žacléřský hřbet.
Der sog. Karling der Schneekoppe (Sněžka) ist eine besondere, pyramidenartige Form des 1603 m hohen Berges. Er entstand in den Eiszeiten, als auf den gerundeten, aus der Abtragungsebene herausragende Ast harter Gesteine die Rückerosion der Flüsse Úpa, Lomniczka und des Baches Jelení potok wirkte, und zwar gemeinsam mit der Gletschererosion (von drei Seiten lagen an den Hängen der Schneekoppe die Kargletscher an). So schufen sie ein spitzes, dreiseitiges Gebilde, das in der Fachsprache Karling genannt wird.
Die Gletscherkare sind kesselförmige, felsige Amphitheater und Depressionen in den Abschlüssen der Bergtäler, von wo aus die Gletscher entsprangen (entspringen). Sie entstanden durch die Rück- und Tiefenerosion der Gletscher und durch die frostbedingte Verwitterung der Felswände. Im Riesengebirge gibt es insgesamt 35 dieser Gebilde (17 auf polnischer Seite), die vom Umfang der einstigen Vereisung zeugen, wobei jedoch nur 14 von ihnen von Bedeutung sind. Im lokalen Sprachgebrauch sind sie als Gruben (jámy) oder Kessel (kotle) bekannt – Velká Studniční jáma und Malá Studniční jáma, Úpská jáma, Kocioł Łomniczki, Kocioł Wielkého und Małého Staw, Czarny Kocioł, Wielki Kocioł Śnieżny und Mały Kocioł Śnieżny, Velká Kotelní jáma und Malá Kotelní jáma sowie die drei Gruben am Abschluss des Elbgrundes (Labský důl) – Harrachova jáma, Pančavská jáma und Navorská jáma.
Die Gletschertäler (Tröge) entstanden während der wiederholten Vereisung Europas im älteren Quartär in den felsigen Abschlüssen einiger Bergtäler des Riesengebirges. Die Gletscher schliffen und modellierten mit ihrem Gewicht die ursprünglich scharf eingeschnittenen, schmalen Gebirgsflusstäler mit V-förmigem Querprofil und formten sie zu breiten Gletschertröge, die ein Querprofil in U-Form haben. Die vollkommensten sind der Riesengrund (Obří důl) und der Elbgrund (Labský důl).