Die Tormoore sind die jüngsten Formen des Reliefs, die sich erst nach dem Ende der Eiszeit, während der letzten 10.000 bis 15.000 Jahre, zu entwickeln begannen. Insbesondere auf den Gebirgsplateaus des westlichen und des östlichen Riesengebirges in den seichten Niederungen mit schlecht durchlässigem Untergrund sammelte sich das Wasser der Regenniederschläge und der Schneeschmelze an, was die mächtige Entwicklung der feuchtigkeitsliebenden Vegetation, vor allem der Torfmoose, der Seggen, der Wollgräser und der Binsen förderte. Die schlechte Zersetzung und die Anhäufung ihrer abgestorbenen Bestandteile führte zur Entstehung der Entstehung der organischen Masse des Torfes.
Im Riesengebirge befinden sich ungefähr 60 Torfmoore einer Fläche von mehr als 0,5 ha und einer Tiefe der Torfschicht von über 0,3 m (Gesamtfläche 268 ha). Zu den bekanntesten gehören das Moor Úpské rašeliniště, das sich zu beiden Seiten der Staatsgrenze unweit der Wiesenbaude (Luční bouda), die Torfmoore Bílá, Čertova louka und Stříbrný hřbet, im westlichen Riesengebirge das Torfmoor Pančavské rašeliniště. Die Moore Úpské rašeliniště und Pančavské rašeliniště wurden im Jahre 1993 in die Feuchtgebiete der sog. Ramsar-Konvention eingestuft, welche die weltweit bedeutendsten Feuchtgebiete umfassen. Sie sind die Heimat glazialer Relikte (von den Pflanzen Moltebeere, Sudetisches Lauserkraut, Lindberg-Torfmoos, von den Tieren Erdmaus, Alpen-Smaragdlibelle und Alpen-Mosaikjungfer, Alpenwühlwolf Arctosa alpigena lamperti). Weitere bemerkenswerte Pflanzenarten sind: Kleinfrucht-Moor-Preiselbeere, Rosmarinheide, Zwittrige Krähenbeere, Scheiden-Wollgras, Schmalblatt-Wollgras, Rasen-Haarbinse, Schnabel-Segge, Armblütige Segge, reiche Galerie der Tormoose. Zu den herausragenden Tierarten gehören von den Insekten: Schwimmkäfer Hydroporus nivalis, Laufkäfer Patrobus assimilis, die erwähnten Libellen, Köcherfliege Oligotrichia striata, BaldachinspinneBolyphanthes luteolus, Bärenklau-Rauhaareule, von den Vögeln: Birkenzeisig, Blaukehlchen, Heckenbraunelle.